Sonntag, 19. Oktober 2014

The Kids will have a lot to say


The Kids still have a lot to say.

Ich komm ja zu gar nix mehr! Ich wollte schon seit Wochen mein Auto zum Verkauf ins Internet stellen. Keine Chance!
Noch viel länger will ich ein Empowerment Videointerview schneiden und online stellen. No way!
Mit Freunden mal auf ein Bierchen treffen...Hau ab!
Der Grund dafür ist 55cm groß, wiegt etwas über 4 Kg und ist jetzt fast 8 Wochen alt.
Ich kann es jetzt also auch offiziell bestätigen, das Leben ändert sich schlagartig wenn man ein Kind bekommt!
Gewohnte Tagesabläufe gehören von heute auf morgen der Vergangenheit an. Die Nächte sind um einiges kürzer und werden von, mal mehr oder weniger, kleinen Unterbrechungen durchkreuzt. Mahlzeiten werden in der Regel getrennt von der Partnerin eingenommen und die Zeit für sich ist erstmal auf das Rasieren und Duschen reduziert.
Das mag jetzt alles negativ klingen, ist es aber nicht. Überhaupt nicht!
Ich feier das Vater sein total ab! Sogar die oben genannten Veränderungen find ich gut. Es ist nun mal so, ein/unser Kind braucht unsere volle Aufmerksamkeit und ich bin bereit es ihm zu geben mit allem was dazu gehört.

Schon verrückt wie sich plötzlich alles verändert. Früher ging man zum Zeitungskiosk und hat sich die Rock Hard, die Visions oder das Plastic Bomb gekauft. Jetzt ist es die Nido oder das Geo „Baby Spezial“ Sonderheft.
Bei der Urlaubssuche in Italien wurde jedes Hotel unter Vier Sterne kategorisch überlesen. Das Frühstück musste Pompös sein und der Pool gross und beheizt.Jetzt schaut man sich Ferienhäuser in Schweden an. „Da gibt es viele Mücken?“ Egaaaaal.
Meine Leidenschaft für Sneaker war übertrieben! Im Monat wurden gerne mal zwei bis vier Paar gekauft. Jetzt hab ich mich schon von einigen Paaren getrennt, weil man ja auch nicht irgendeinen zusammengeschusterten Kinderwagen will und eben das nötige Kleingeld her muss.
Das ganze nennt man wohl einen Prozess.

Das ganze Vaterdasein kommt aber natürlich auch mit einige Gedanken und Ängsten daher.
Vor der Geburt denkt und wünscht man sich nur, dass alles gut verlaufen und das Kind gesund sein soll. Für die Mutter gilt das natürlich genauso.

Ist das Kind frisch auf der Welt geht es auch schon weiter. „Was hat er denn? Ist das normal? Hat er schon wieder hunger? Ist er nicht zu luftig angezogen?“ sind nur die Spitze des Eisberges an Fragen.

Tja, und wenn man dann doch mal ne Minute für sich hat, sich ein Bier aufmacht und in aller Ruhe auf dem Balkon sitzt, kommen dann eben auch Gedanken an die fernere Zukunft. „Was wird er denn mal werden? Wird er wohl lieber Fussball spielen oder Tischtennis? Hoffentlich wird seine erste Freundin nicht so ne schlimme Eule mit noch schlimmeren Eltern! Was wird er denn von Beruf? Egal, alles außer Bulle!“ In eben dieser Balkon/Bier/allein/Situation kam mir der Impuls zu diesem „Artikel“.
Wir müssen weg kommen von der Idee oder dem Wunsch, das Leben unseres Kindes vorauszuplanen. Das ist Bullshit! Warum? Weil es Kinder aka Babys sind! Lasst ihnen Zeit! Lasst ihnen Zeit zum spielen. Lasst sie ihr eigenes Hobby finden und wählen!
Welches Kind kommt denn von sich aus auf die Idee mit vier Jahren Geige oder Klavier spielen zu lernen? Ich kenne keines! Lasst sie doch draußen rumtoben und sich schmutzig machen! Lasst sie auf Bäume klettern, Staudämme bauen, Lager bauen, Banden bilden, sich prügeln, sich heimlich küssen oder vom Eierlikör naschen und so weiter! Lasst ihnen ihr Leben und lasst sie Erfahrungen sammeln!
Aber vielleicht ist das auch gar nicht so einfach wie ich es hier sage, denn es kursiert ja überall der Virus Angst. Angst vor allem! Angst das unsere Kinder sich verletzen können. Angst vor dem „versagen“ in der Schule. Angst, dass er oder sie vielleicht mit Drogen in Berührung kommt. Und natürlich die Angst vor dem netten Mann von nebenan.
In einem gewissen Maße sind dies Ängste natürlich legitim und nachvollziehbar aber wir dürfen diese Ängste nicht auf unsere Kinder projizieren und sie verunsichern und dadurch ihrer Leichtigkeit berauben. Tja, auch wir Eltern müssen eben noch einiges dazu lernen und unsere Erfahrungen sammeln.
Das wichtigste ist einfach das Wohl unserer Kinder und das wir ihnen eine schöne und beschwingte Kindheit ermöglichen.

In meinem Freundeskreis gab es innerhalb kürzester Zeit eine Flut an Geburten. Meine Freude darüber, ist wirklich schwer in Worte zu fassen. Ich bin unendlich glücklich darüber, dass meine Kinder mit den Kindern meiner Freunde aufwachsen werden. Ich freue mich auf auf die Zukunft und alles was sie uns bringt. Ich freue mich auf gemeinsame Spaziergänge, auf die Besuche am Wochenende, auf die Grillabende und einfach darauf euch zusammen spielen und lachen zu sehen.

Karl, Paul, Bruno, Maja, Linda, Ben, Mina, willkommen auf dieser Welt. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen eine gute Zeit auf diesem Planeten. Geniesst eure Kindheit und achtet auf Euch. Seid mit euren Eltern nachsichtig, denn auch wir sind nur Menschen und machen Fehler. Aber glaubt mir, wir machen alles nur um euch ein schönes und behütetes Leben zu ermöglichen. Ich schliesse euch in meine Gebete ein.

Zum Schluss möchte ich meinem Sohn noch ein paar Wünsche mit auf dem Weg geben.
Karl, ich wünsche mir/dir:
dass Du immer gesund bleibst
dass Du deine Kindheit und dein Leben geniessen kannst
dass Du dich immer mit deinem Bruder verbunden fühlst
dass Du auf dich achtest
dass Du nie den Geburtstag deiner Mutter vergisst,
dass Du Frauen achtest, und sie immer mit Respekt behandelst,
dass Du The Clash kennen und lieben lernst,
dass Du Bruce Springsteen live siehst
dass Du mal mit den Rude Boys ins Stadion gehst
dass Du mal nach New York gehst und die Stadt in dich aufsaugst
dass Du mal nach Au zur Kerwa gehst, (geht ja auch in die NY Richtung)


dass Du nie vergisst das wir dich lieben.





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